Alte Türen renovieren und neu lackieren
Die Farbe vergilbt, die Fugen von Rissen gezeichnet? Diese Tür braucht einen neuen Lack. Doch vor Besuch des nächsten Baumarkts sind ein paar Überlegungen notwendig. Trägt die Altlackschicht? Ein Klebestreifen gibt dir Auskunft: einfach auf das Türblatt kleben und ruckartig abreißen.
Bleiben Lacksplitter hängen, muss der alte Lack komplett abgeschliffen oder mit einem Heißluftgebläse entfernt werden. Ansonsten reicht es, ihn durch mehrmaliges Anrauen mit Schleifpapier tragfähig zu machen. Vor dem Überlackieren solltest du allerdings herausfinden, ob der Vormieter Kunstharz- oder Acryllack verwendet hat – beide Lackarten übereinander vertragen sich nicht.
Tauche dazu einen Pinsel in Universallösung und reibe ihn auf der Lackoberfläche hin und her. Wasserbasierter Acryllack beginnt sich zu lösen. Lösemittelbasierter Kunstharzlack ist widerstandsfähiger: Er bleibt fest.
Die Lackart entscheidet, welche Werkzeuge zum Einsatz kommen. Pinsel mit reinen Naturborsten eignen sich nur für lösemittelbasierte Lacke, Wasserlacke würden ihre Borsten aufquellen lassen. Acryllacke verarbeitet man deshalb besser mit synthetischen Borsten, bei den Lackierrollen sind kurzflorige Polyamidwalzen erste Wahl.
Feinporige Schaumstoffwalzen werden für beide Lackarten verwendet. Sind Risse und Dellen zu füllen, bleibe auch hier im Lacksystem: Acrylspachtel für Acrylanstriche, Kunstharzspachtel für Kunstharzanstriche.
Welcher Lack ist der richtige?
Im Verkaufsregal findest du Acryl- und Kunstharzlacke. Der Unterschied liegt im Bindemittel: Bei Kunstharzlacken ist Lösemittel im Einsatz, bei Acryllacken ist es Wasser. Wasserlacke trocknen schneller und riechen nicht nach Lösemittel. Die größere Widerstandsfähigkeit besitzen traditionell Kunstharzlacke.
Doch die Entwicklung geht weiter. Der »DurAcryl Professional Weißlack« von Schöner Wohnen Farbe etwa ist ein Lack auf Wasserbasis, der sich durch besonders guten Verlauf und Langlebigkeit auszeichnet.
Und so geht's:
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Beginne bei den schmalen Profilen (1), arbeite dann von der Mitte nach außen, von den Kassettenfüllungen (2) bis zum Rand des Türblatts (3, 4, 5). Größere Flächen mit einer Lackierrolle ausmalen. Sind Vorder- und Rückseite lackiert, sind Türfalz (6) und Rahmen (7) an der Reihe© Meine Erste Wohnung
Um bequem in der Ebene arbeiten zu können, hängst du die Tur am besten aus und legst sie waagerecht auf zwei Böcke. Dann werden Türgriffe, Rosetten und Schloss abmontiert. Sind die Scharniere geschraubt, kannst du auch sie abnehmen.© Meine Erste Wohnung
Vorhandene Fenster und Lichtfelder in Zimmertüren umklebst du mit Malerband (Tesa). Das schützt sie sicher vor Farbrändern.© Meine Erste Wohnung
Haftet die alte Lackschicht, werden schadhafte Stellen vor dem Lackieren ausgebessert: Den alten Lack mit Schleifpapier (Kornung 120) anrauen, Unebenheiten und Risse an den Fugen mit Spachtelmasse füllen.© Meine Erste Wohnung
Wichtig: Holzstaub ist der natürliche Feind glatter Lackflächen. Deshalb solltest du ihn nach jedem Schleifen gründlich entfernen. Mit einem feuchten, fusselfreien Tuch funktioniert das gut.© Meine Erste Wohnung
Die letzte Lackschicht bringst du mit Pinsel und Lackierrolle auf. Damit sie gleichmäßig wird, sind in aller Regel zwei Anstriche notwendig.© Meine Erste Wohnung
Auch alte Türgriffe, Rosetten und Schlösser kannst du wieder blitzblank polieren: Die Lackspuren der Vormieter entfernst du mithilfe einer Standbohrmaschine und Bürstenaufsatz. Alternative: eine Handbohrmaschine, die in einen Schraubstock gespannt wird.© Meine Erste Wohnung
Eine Polierpaste fur Messing und Silber erledigt den Rest: Mit einem Tuch auftragen, polieren und der Glanz vergangener Zeiten ist zurück